Labrador Retriever


Herkunft

Die Vorfahren des Labradors stammten ebenso wie der Neufundländer und der Landseer von der kanadischen Ostküste. Namensgebend für die Rasse ist die Labrador-Insel.

Als der "wahre Labrador" wurde der Labrador 1814 vom Neufundländer unterschieden und im Verlauf des 19.Jahrhunderts in England gezüchtet; die Bezeichung "Labrador Retriever" wird zuerst 1870 benutzt, wobei sich "retrieve" auf seine ausgeprägten Apportieranlagen bei der Jagd bezieht.

 

Beschreibung

Nach dem geltenden Rassestandard ist ein Labradorrüde 56 bis 57cm groß (Widerristhöhe), eine Hündin 54 bis 56 cm groß. Kleine Abweichungen in der Größe werden toleriert.

 

Der Labrador Retriever ist ein kräftig gebauter, gut bemuskelter Hund mit breitem Schädel.

Sein Erscheinungsbild wird im FCI/VdH-Rassestandard als "stark gebaut, breiter Schädel, breiter und tiefer Brustkorb, breit und kurz in Lendenpartie und Hinterhand" sowie als sehr aktiv beschrieben.

Rassetypisch für den Labrador Retriever ist die sich zur Spitze verjüngende, in Höhe der Rückenlinie angesetze und verlaufende Otterrute.

Unter dem kurzen Fell befindet sich eine wasserdichte Unterwolle.

Die mittelgroßen Ohren werden dicht am Kopf getragen und sind weit hinten angesetzt.

Der Fang ist von mittlerer Länge, kräftig und nicht spitz.

 

Die Fellfarbe der Hauptlinie der Labradorzucht war bis zum ausgehenden 19.Jahrhundert schwarz. Danach wurde die gelbe und schließlich die schokoladenbraune Fellfärbung immer populärer.

Die Fellfarben gelb und schwarz sind bei der Fellvererbung rezessiv gegenüber schwarz.

 

Reinschwarze Labradore sieht man bis heute noch am häufigsten, gelegentlich findet man einen kleinen weißen Brustfleck, der aber keinen Fehler dastellt.

Auch die sogenannten "Bolo-Pads" - weiße Flecken unter den Pfoten - kommen recht häufig vor.

 

Keine Farbe des Labradors ist so vielfälhtig wie das gelb. Die möglichen Schattierungen reichen von fast weiß, über helles gelb, einem satten gold-gelbenen Farbton bis hin zu einem kräftigen dunklen fuchsrot.

Bei den gelben Labrador Retrievern findet man häufig an den Schultern helle Felltreifen, diese werden im amerikanischen Raum als "Angel Wings" - Engelsflügel - bezeichnet. 

 

Bei dem chocolate Labrador Retriever reicht die Farbpalette von Milchschokolade bis zu sattem sehr dunklen Zartbitter-Schokoladenbraun.

 

Obwohl es nach dem gültigen Rassestandard nur einen Labrador gibt, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in England, mehr noch in Ländern des europäischen Kontinents

 "Showlinien" mit einem kompakteren Typ und leichter gebaute "Arbeitslinien", so genannte "Field Trials", auseinander entwickelt. Dem Rasseideal kommt sicher der klassische "Dual-Purpose"-Typ, der "work" und "show" auch im Typ harmonisch miteinander verbindet, am nächsten.

 

Wesen

Labrador Retriever sind sehr gutmütige und freundliche Hunde.

Jegliche Art von Schärfe, Aggressivität oder Scheu gegenüber Menschen sind dem rassetypischen Labrador fern. Der Labrador Retriever verhält sich sowohl seiner Umwelt als auch Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er fühlt sich in der Gegenwart von Menschen wohl und zeigt auch keine Scheu, Angst oder Unsicherheit, wenn diese ihm zu nah kommen.

 

Der Labrador Retriever ist ein sehr ausgeglichener und geduldiger Hund. Dies rührt wahrscheinlich von seiner langjährigen Nutzung her. Als Apportierhund hatte der Labrador Retriever während der Jagd neben seinem Frauchen oder Herrchen zu liegen, bis das Wild aufgestöbert und geschossen war, um dann das tote Wild zu appotieren. Der Retriever sollte ein "weiches Maul" haben, er sollte die Beute ohne Beschädigung zum Hundeführer bringen. Geblieben ist dem Labrador auch seine Liebe zum Wasser und zu Apportieren.

 

Trotz seiner eigentlich sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geisitige und körperliche Beschäftigung. Ein Labrador Retriever bringt einen ausgeprägten "will to please" mit, dass heißt, er hat das starke Bedürfnis, seinem Besitzer zu gefallen.

 

Der Labrador Retriever ist sehr lernfähig und aufmerksam, beobachtet seinen Herrn dauernd und freut sich über jedes Lob.

Diese Lernfähigkeit und Arbeitsfreude sollte man nicht nur bei der Ausbildung zum Jagd- oder sonstigen Arbeitshund nutzen, sondern auch beim reinen Familienhund.

Heutzutage findet man ihn wegen seiner vielfältigen guten Eigenschaften im Einsatz als vielseitigen Jagdhund, Blindenhund, Therapiehund, Drogenspürhund, Rettungshund oder als Sportskameraden bei Agility, Dummtraining oder FlyBall.

Er ist ein geduldiger, nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem das enge Zusammenleben mit seinem Menschen über alles geht und der zu einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich beitragen kann.

 

 

 

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